Technische Beschreibung
Die Abfallverbrennungsanlage, die die Gesellschaft TERMIZO a.s. betreibt, ist im Areal des Wärmekraftwerkes Liberec erbaut und ist mit seinem energetischen Knoten verbunden, was die Nutzung des synergetischen Effekts bei Abnahme von Hilfsenergien und Betriebsmitteln sowie auch bei Lieferungen produzierter Energie in das System der zentralen Wärmeverteilung ermöglicht.
Es handelt sich um moderne Anlage für energetische Verwertung des Abfalls gegründet auf diesen Prinzipien:
- Vorsortierter Kommunalabfall ist nach Eingang in der Anlage ohne weitere Aufbereitung (Außer Zerkleinerung von Umfangsabfall wie z.B. Möbel u.ä.) in den Prozess der energetischen Verwertung dosiert.
- Die Müllverbrennungsanlage verfügt über eine technologische Linie mit der Kapazität von 12 to Abfall/Stunde und verwertet energetisch Kommunal- und Gewerbeabfall mit Charakter des Kommunalabfalls. Pro Stunde produziert sie 2,5 MW Elektroenergie und 23,0 MW Wärmeenergie. In einer Schicht arbeiten vier Arbeiter (einschließlich des Kranfahrers). In der Gesellschaft Termizo a.s sind insgesamt 40 Mitarbeiter beschäftigt.
- Es werden Elektro- und Wärmeenergie gleichzeitig erzeugt.
- Die beim Prozess der energetischen Verwertung der Abfälle entstehenden Schadstoffe werden immobilisiert, also so verarbeitet, dass sie gegenwärtige und nächste Generationen nicht belasten werden.
- Installierter Prozess der Abgasreinigung ermöglicht die Einhaltung der von der EU Richtlinie (2000/76/EC) festgelegten Emissionslimite mit einer markanter Reserve.
- Die Abgasreinigung ist so projektiert, dass auch die neuesten EU Richtlinien für Abfallverbrennung mit Reserve eingehalten werden. Technologische Lösung wurde in zwei Schritten verwirklicht: ◾Abscheidung fester Emissionen, anorganischer Säuren, Schwefeloxide, Stickoxide und Schwermetalle aus Abgasen (realisiert im Jahre 1999).
- Abscheidung organischer Abgaskomponenten der Type PCDD/F („Dioxine“) – Verwirklichung begonnen im Jahre 2001. Zuerst wurde die Technologie des Abfanges dieser Stoffe auf pulvriger Aktivkohle und seit September 2003 neue Technologie katalytischer Zerlegung auf speziellen Textilfiltern installiert.
- Einen großen Wert legte man auf die architektonische Lösung der ganzen Müllverbrennungsanlage. Die Nähe des Stadtzentrums rief die Bemühung um entsprechende architektonische Form hervor.
Grundlegendes technologisches Schema der Müllverbrennungsanlage
1. Abfallbunker
Der Bunker dient zur Zwischenlagerung des Abfalls als technologischen Brennstoffvorrats vor dessen energetischen Verwertung. Die Nutzkapazität der Bunker ist 3000 m3 zugeführten Mischabfalls.
2. Abfallverbrennung
Im eigentlichen Feuerraum erreicht die Temperatur 950 – 1100°C, dabei kommt es zum Prozess der Thermooxidationszerlegung des Abfalls in einzelne Komponenten. Schlacke, die am Ende des Feuerrostes ins Wasserbad fällt, wird kontinuierlich in den Schlackenbunker ausgeführt. Diese Schlacke enthält max. 3 Gewichtsprozent organischen Kohlenstoffes und ist als Erzeugnis zertifiziert und wird für Rekultivierungs- und Bauzwecke angewendet.
Im Laufe des Jahresbetriebs gibt es zwei bis drei geplante Stillstände im Gesamtumfang von ungefähr einem Monat. Der Fond der Betriebszeit beträgt ca 8 000 Stunden/Jahr.
3. Wärmeausnutzung
Die bei Abfallverbrennung freigewordene Energie wird in der Form der Wärme den Abgasen abgenommen und dem Wasserdampf übergeben. Erzeugter überhitzter Wasserdampf wird durch Gegendruckturbine in das System des Wärmekraftwerkes geliefert, wodurch gleichzeitige Produktion von Elektro- (2,5 MW) und Wärmeenergie (23 MW) ermöglicht wird. Eigentlicher Elektroenergieverbrauch beim Betrieb der Müllverbrennungsanlage beträgt ca 1MW und wird von eigener erzeugter Energie gedeckt.
4. Abgasreinigung
Abgase gehen durch das Kesselsystem durch, wo ihnen die zur Erzeugung des Dampfes für die Dampfturbine sowie für das Fernheizungssystem genutzte Wärme abgenommen wird. Die Flugasche, die in den Kesselräumen haften bleibt, wird periodisch abgeklopft und in den Aschensilo weggeführt. Abgase enthalten Schadstoffe, die im System eines mehrstufigen Abgaswäschers auf der Basis physikalisch-chemischer Absorption beseitigt werden.
Allgemein wird anerkannt, dass eine Anlage, wenn sie Emissionswerte gemäß der Richtlinie 2000/76/EC des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4.12.2000 über Abfallverbrennung erreicht, keinen negativen Einfluss auf die Umwelt hat, und die Müllverbrennungsanlage Termizo wurde im Einklang mit dieser Richtlinie projiziert und erfüllt die Emissionslimite mit Reserve.
4.1. Reduktion der Stickstoffoxide
Stickstoffoxide werden durch den Einspritz von Ammoniakwasser (NH4OH) in die Abgasströmung im zweiten Kesselzug reduziert.
4.2. Aschenabscheidung
Kleine Aschenteile werden im Elektrofilter abgeschieden.
4.3.Abgaswäscher
Abgaswäscher dient zur Abgasreinigung durch nassen chemisch-physikalischen Prozess in drei Stufen.
4.4. Reduktion des Gehalts von PCDD/F
Reduktion des Gehalts von PCDD/F erfolgt auf der katalytischen Schicht der Textilfilter GORE. Erreichte Gehaltswerte dieser Stoffe in den Abgasen sind mit Reserve unter dem Limit 0,1 TEQ.
5. Aschenverarbeitung
Einige Verbrennungsanlagen wenden diese Reinigungstechnologie nicht an, und dann produzieren sie ungereinigte Asche, die gefährliche Eigenschaften hat und als gefährlicher Abfall behandelt werden muss. Das Reinigungsprinzip ist die Ausspülung schwerer Metalle aus der Rohasche in die Lösung verdünnter Chlorwasserstoffsäure und dadurch auch die Eliminierung gefährlicher Eigenschaften.
6. Abwasserbehandlung
In die Aufbereitungsanlage kommt saures Wasser aus dem ganzen Prozess der Abgasreinigung, hier wird es gereinigt, und gereinigt wird es in die Stadtkanalisation abgeführt.